Offener Brief an HSH-Chef von Oesterreich: Ergreifen Sie endlich Eigeninitiative!
Mit einem eindringlichen Appell an Constantin von Oesterreich, dem Vorstandsvorsitzenden der HSH Nordbank, hat sich der frühere Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, Werner Marnette, zu Wort gemeldet. Nach dem Banken-Stresstest, den die HSH Nordbank mit Ach und Krach bestanden hatte, warnt Marnette in einem offenen Brief HSH-Vorstandschef Constantin von Oesterreich vor “zu viel Selbstzufriedenheit”.
Er könne die Aussage von von Oesterreichs nach dem Stresstest nicht akzeptieren, dass die HSH “erwartungsgemäß dank ihrer soliden Kapitalaussattung” bestanden habe, schreibt Marnette in dem offenen Brief.
Wie bekannt ist, half allein die 10-Mrd.-Garantie der Bürgerinnen und Bürger der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein der HSH durch den Stresstest – und nicht die aktuelle Ausstattung der Bank mit Eigenkapital.
Werner Marnette fordert deshalb Constantin von Osterreich auf, sich mit einem “Dankeswort an die Bürger” zu wenden, anstatt wie bisher weiterhin die Lage der HSH Nordbank schön zu reden und weiterzuwurschteln, wie bisher.
Denn, so Marnette in dem offenen Brief: Die Bürger dürfen seit Jahren ihren Kopf für die unverantwortbaren Entscheidungen und Handlungen Ihrer Voränger und des früheren Aufsichtsrats hinhalten. Und müssen erhebliche Nachteile in allen Lebensbereichen wie Universitäten, Schulen, Kliniken, Verkehrsinfrastruktur … hinnehmen, weil in Folge der “HSH-Rettung” Milliardenbeträge falsch verwendet wurden und für immer verloren sein werden.
In seinem Appell an von Oesterreich geht Marnette auch darauf ein, was er von der HSH-Vorstandsriege erwartet: endlich die geltenden Corporate-Governance-Regeln anzuwenden, denen sich die Landesbank verpflichtet hat, was hieße, dass die HSH “sachlich korrekt” und “wahrheitsgemäß über die tatsächliche Lage der Bank” informiert.
Die HSH-Nordbank hat auf meine per eMail gestellte Frage, wie sie sich zu Marnettes offenem Brief verhalten wird, schlicht ignoriert und nicht darauf geantwortet.
Hier können Sie den offenen Brief selbst nachlesen.