Ex-Minister Marnette: “Ich habe keine Antwort erhalten.”

Dr. Werner Marnette, Ex-Vorstandschef der Hamburger Kuperhütte Aurubis und Wirtschaftsminister Schleswig-Holtseins a.D., spricht aus, was er denkt und was andere öffentlich niemals zu kritisieren wagten.

Wie den kürzlich von den Länderparlamenten Hamburg und Schleswig-Holstein getroffene Beschluss, der HSH Nordbank bis zu 16,2 Milliarden Euro anstehende Verluste abzunehmen – unter Zuhilfenahme einer “Bad Bank” namens “hsh portfoliomanagement Anstalt öffentlichen Rechts“.

Marnette hatte noch mit einer Strafanzeige versucht, diese zweite “Rettungs“-Entscheidung der HSH-Haupteigentümerinnen zu verhindern. Vergeblich. Die Länderparlamente stimmten dem 10,6 Milliarden Euro Verlustpaket für die HSH Nordbank zu – Hamburg am 9. Dezember, Kiel am 16. Dezember 2015.

DIE WELT hat Marnette in seinem Haus getroffen und mit Ihm über seine Beweggründe für die Strafanzeige gesprochen. “Ich werfe Ihnen kriminelles Handeln vor.“, lautet der Titel des Interviews.

Darin erzählt der Ex-Wirtschaftsminister von Kiel, warum er nicht schon 2009 – beim ersten Rettungspaket für die HSH Nordbank (an der er beteiligt war) keine Strafanzeige gestellt hat, dass er HSH-Vorstandschef von Osterreich auf seiner Meinung nach falsch dargestellte Bilanzzahlen aufmerksam machte aber keine Antwort erhielt, wieso in Hamburg keiner auf seine Vorwürfe reagiert, und welche Lösung er für die “nicht lebensfähige” HSH Nordbank sehe.

Zitate aus dem Welt-Interview:

“Wie andere habe ich über Jahre vergeblich gewarnt, aber keine rechtlichen Schritte unternommen.”

“Ich habe zuvor an beide Regierungschefs geschrieben, aber keine Antwort erhalten.”

“Ich weiß, dass sehr viele Abgeordnete erhebliche Bedenken hatten, weil sie unter Zeitdruck und mit zu wenig Information entscheiden sollten. Diesmal haben nur die Regierungsfraktionen zugestimmt, viele vermutlich aus Fraktionszwang.”

“Es soll sogar Reeder geben, die ihre faulen HSH-Kredite lieber dem Bürger aufbürden, als selbst dafür geradezustehen.”

“Ich bin, was die HSH angeht, über Jahre konsistent geblieben und habe mich stets kritisch geäußert. Ich bin ja auch betroffener Bürger und gehe als solcher nie in Pension.”

 

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